Im Dezember 2008 wurden die Richtlinien für barrierefreie Webinhalte vom World-Wide-Web-Konsortium (W3C) mit der Bezeichnung Web Content Accessibility Guidelines veröffentlicht.
Diese enthalten nützliche Vorgaben für Designer und Entwickler. Bei der Erstellung moderner barrierefreier Webseiten und mobiler Anwendungen müssen Designer darauf achten, neben gestalterischen Aspekten gewisse technische Regeln einzuhalten. Inhalte sollten kategorisiert und an aktuelle bestehende Standards angepasst werden. Anwendungen sollen mit jeder beliebigen technischen Ausstattung und jedem Browser im vollen Umfang zugänglich und nutzbar sein.
Das Internet für alle
Im Wesentlichen geht es darum, Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen die Möglichkeit zu bieten, grundlegende informative Eindrücke zu erlangen. Dabei stoßen selbst Menschen ohne Beeinträchtigung im Internet fast täglich auf viele Barrieren. Mal fehlt ein spezielles Plug-in zur Betrachtung einer Animation oder man sucht eine Navigation, die plötzlich weg ist, oder man muss nervige Captcha-Abfragen bestätigen. Wer gehandicapt und zum Beispiel blind im Internet unterwegs ist, gerät noch viel häufiger in konzeptionelle Sackgassen.
Für blinde Menschen sind beispielsweise visuelle Informationen wie grafische Bildinhalte zunächst nutzlos. Hörgeschädigte können mit erklärenden Audioaufnahmen nichts anfangen. Eine weitere Gruppe sind Menschen, die auf die Verwendung assistiver technischer Hilfsmittel und Geräte angewiesen sind, die an Ihre Grenzen stoßen, wenn Webseiten nicht optimiert wurden.
Worauf sollen Designer achten?
Man sollte Techniken verwenden, die neuesten Standards entsprechen. Die Quelltexte einer Website sollten validen Code im Sinne der Barrierefreiheit enthalten. Inhalte müssen auch für sehr kleine Displays von Mobiltelefonen, PDAs und so weiter aufbereitet werden. Bilder und Grafiken werden jeweils mit zum dargestellten Inhalt passenden Alternativtexten versehen. Grundsätzlich empfiehlt sich, die Navigation eindeutig und nachvollziehbar zu gestalten und einfache Sprache zu benutzen.
Barrierefreiheit nützt allen
Das Ziel der bestmöglichen Zugänglichkeit und Usability hat vorteilhafte Nebeneffekte. Klarer strukturierte Inhalte in überschaubarer Komplexität können besser von Suchmaschinen indiziert und von Nutzern aufgenommen werden. Und die Trennung von Inhalt, Struktur und Design ermöglicht später eine einfachere Aktualisierung. Die Berücksichtigung der Regeln für Barrierefreiheit sorgt für mehr Qualität im Internet.